Nach fast sechs Jahren Planungs- und Bauzeit wurde der alte geldrische Herrensitz Haus Ingenray bei Pont als Forschungs- und Begegnungsstätte neu eröffnet.
Gerd Halmanns, Vorsitzender des Historischen Vereins, begrüßte die geladenen Gäste und führte durch die Veranstaltung. Kostümierte Herolde der niederländischen Stichting „Het Woud der Verwachting“ sorgten für einen passenden, bunten Rahmen.
Festliche Reden und Grußworte bereicherten die Veranstaltung:
- Stefan Ast, Geschäftsführer der NRW Stiftung
- Sven Kaiser, Bürgermeister der Stadt Geldern
- Ursula Mahler, dritte stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland des LVR
- Stefan Rouenhoff, Mitglied des Bundestages
- Stefan Welberts, Erster Stellvertretender Landrat
- Stephan Wolters, Mitglied des Landtages
Stiftungsdirektor Dr. Matthias Schrör berichtete aus der Vergangenheit des Hauses und von den Umbauten und Sanierungen, die zusammen mit dem Architekten Clemens Scholten und vielen ambitionierten Handwerkern erfolgten.
Das 1387 erstmals urkundlich erwähnte Anwesen stammt aus dem späten Mittelalter und wurde von seinen Besitzern immer wieder umgebaut. 1962 kaufte es der Bauunternehmer Hans Stratmans. Nach dem Tod von Hans und Emilie Stratmans wurde Haus Ingenray gemeinsam mit den umfangreichen historischen Sammlungen der Eheleute an die gemeinnützige „Emilie und Hans Stratmans-Stiftung“ übergeben. Als Treuhänder der Stiftung setzte sich der Historische Verein für Geldern und Umgegend unermüdlich für die Realisierung und finanzielle Unterstützung des Projekts durch die Politik ein. Mit Erfolg: Neben den Mitteln der Stratmans-Stiftung, die mit 33 Prozent einen großen Teil der Finanzierung abdecken konnte, unterstützten die Stiftung NRW, der Landschaftsverband Rheinland, NRW Denkmalschutz, die EU-Förderung Leader und Bundesmittel des Beauftragten für Kultur und Medien das ambitionierte Projekt.
Nun sind Interessierte eingeladen, das Archiv des Hauses zu durchforschen und anhand von Kupferstichen, Urkunden oder einer riesigen Bibliothek mehr über die niederrheinische und gelderländische Geschichte zu erfahren, so Gerd Halmanns, Vorsitzender des Historischen Vereins. Ausstellungen, Symposien und Tagungen sollen zukünftig fester Bestandteil des Geschehens im Haus Ingenray sein, ebenso wie Konzerte und Lesungen, für die auch der großzügig angelegte Außenbereich genutzt werden soll.
Fotos: Lucien Pijper, Matthias Schrör, Jobst Scheidemann, Pia Stienen