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Das Campsche Haus. Sie stehen vor einem 1764 errichteten Bauernhaus, das heute von zwei Linden eingerahmt wird.
Gut 200 Jahre lang hatten die Gelderner ihre Festung ständig weiter ausgebaut und verstärkt, um mit der Entwicklung immer neuer Waffensysteme Schritt halten zu können.
1764, im Jahr nach dem Siebenjährigen Krieg, jedoch wurden
diese Festungswerke geschleift, also zerstört: Die Bastionen, auch Bollwerke genannt, wurden eingeebnet, der äußere Festungsgraben zugeschüttet.
Was die Bewohner des Gelderlandes jahrzehntelang in harter Handarbeit aufgebaut hatten, mussten ihre Nachkommen nun ebenso mühsam wieder entfernen. Die Stadt Geldern gewann dadurch neues Bauland und verkaufte es an interessierte Bürger. Als erstes Gebäude entstand auf den nun nicht mehr vorhandenen Festungsanlagen ein niederrheinisches Hallenbauernhaus, das Campsche Haus. Es steht auf einem ehemaligen Ravelin, also einer Insel im Festungsgraben.
Von dem Bauernhaus ist heute nur noch das Hauptgebäude vorhanden. Sie sehen rechts davon noch einen Teil der Mauer, die früher das gesamte Anwesen umschloss.