Erlebnispunkt 02 – Vollrathsgässchen

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Wir sind am „Vollraths Gässchen“. Manche ältere Einwohner unsrer Stadt erinnern sich noch sehr gern an diesen Ort. Denn hier trafen sich im Mondschein Verliebte, die unerkannt bleiben wollten. Wie heißt es im Sprichwort? „Im Dunkeln lässt sich gut munkeln“.

Die Stadt Geldern gehörte schon im Mittelalter zu einem der bedeutendsten Territorien in Nordwesteuropa, dem Herzogtum Geldern. Sie war militärisch stets stark gesichert, im Mittelalter durch eine Stadtmauer, seit dem 16. Jahrhundert durch Bollwerke und breite Gräben.

Die alten Festungsanlagen sind im Stadtbild nicht mehr direkt erkennbar. Aber einige Straßenzüge und Wegeverläufe, auch einzelne Bodensenken spiegeln dennoch heute den Verlauf von Wassergräben mit ihren Inseln (Ravelins genannt), Bollwerken und Redouten. Auf dem Festungswanderweg, der die Innenstadt wie ein Grüngürtel umschließt, lässt sich das gut nachvollziehen.

Als „Erbe“ aus dem preußischen 18. Jahrhundert sind aber auch noch einzelne Gebäude anzusehen: Die 1740 im Stil des preußischen Barock errichtete Heilig-Geist-Kirche gehört dazu.

Sie finden Sie am Ende des heutigen Marktplatzes, wo dieser in die Gelderstraße einmündet

Aber auch das ehemalige königliche Salzmagazin am Ostwall ist dieser Epoche zuzuordnen. Später beherbergte es eine Hutfabrik, bevor es im 19. Jahrhundert als Zeughaus genutzt worden ist. Im 20. Jahrhundert bot es verschiedenen Behörden Unterkunft, zuletzt bis 1996 dem Arbeitsamt. Heute nutzen Steuerberater, Anwälte und eine Krankenkasse usw. das denkmalgeschützte Haus, das 1945 zwar ausgebrannt war, dessen Außenmauern aber immer noch im Stil des 18. Jahrhunderts stehen.

Auch die seit längerer Zeit nicht mehr genutzte Kapuzinerkirche

an der Kapuzinerstraße entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts, nachdem ihre Vorgängerin beim Bombardement 1703 zerstört worden war.

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