2013: Kathrin
Kelzenberg und Matthias Böck
Im
Mittelpunkt der Studie von Kathrin Kelzenberg steht eine bisher wenig
beachtete Pilgerfahrt, die Herzog Johann I. von Kleve nach Jerusalem
unternommen hat. Welche Herausforderungen stellte die lange Reise an ihn und
seine Begleiter, aber auch an die, die zu Hause blieben? Welche Auswirkungen
hatte die dauerhafte Abwesenheit des Herrschers? Welche kommunikativen Probleme
warf eine solche Fahrt auf? „Regionale Zusammenhänge“ werden dabei
detailliert untersucht: Es sind dies, wie Prof. Dr. Nikolas Jaspert (Universität
Bochum) betont, z.B. die kulturellen, politischen und dynastischenVerbindungen
zwischen Kleve und Burgund, die Konflikte mit regionalen Widersachern, der
Ausbau des fürstlichen Territorialstaats oder auch die Auswirkungen der
Jerusalembegeisterung auf die geistliche Landschaft im Herzogtum Kleve. Mit der
Preisverleihung möchte der Historische Verein die
weitere Aufarbeitung mittelalterlicher Kulturgeschichte durch Kathrin
Kelzenberg fördern.
Dr.
Matthias Böck hat sich mit seiner an der Universität Duisburg-Essen
vorgelegten Forschungsarbeit den Ruf erworben, einer der besten, wenn nicht gar
der beste Kenner der geldrischen Geschichte zu sein. Seine sehr detailreiche
Dissertation bietet, so lautet das Urteil seines Gutachters Prof. Dr. Dieter
Geuenich, „erstmals eine lückenlose, aus den Quellen erarbeitete Darstellung
des (spät-)mittelalterlichen Herzogtums Geldern.“ Die grundlegende Arbeit
wird - ergänzt um ein ausführliches Register - in Zukunft ein Standard- und
Nachschlagewerk zur geldrischen Geschichte im Hoch- und Spätmittelalter sein.
Sie wird sich für weitere landes- wie lokalgeschichtliche Forschungen als eine
Fundgrube erweisen.
Bilder
von der Preisverleihung
Bilder:
Lucien Pijper
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